Keramikkammern aus Aluminiumoxid werden in Beschleunigereinheiten häufig zur Injektion, schnellen Extraktion und Strahlbeeinflussung genutzt. Die Bauteile werden in schnell gepulsten (Nanosekunden) Ablenkermagneten als Kicker-, Buncher- oder Scanner-Anwendung eingesetzt. Im Gegensatz zu metallischen Bauteilen vermeiden Keramikbauteile die Abschirmung der schnell wechselnden äußeren Magnetfelder. Weiterhin würden sich metallische Rohre durch gegeninduzierte Wirbelströme stark aufheizen. Um statische Aufladungen und die Emission von Sekundärelektronen auf der Keramikoberfläche zu verhindern, können die Innenflächen der Keramikkammern mit einer hochohmigen dünnen Schicht beschichtet werden.
Die Anforderungen an diese Bauteile sind: Ausreichende mechanische Festigkeit gegen Atmosphärendruck sowie Belastbarkeit durch Einbau und Betrieb. Die Techniken in diesem Bereich wurden, den Anforderungen bei speziellen Anwendungen folgend, weiter ausgebaut. So wurde eine Methode entwickelt, die Übergange zwischen den Materialzonen im inneren der Kammern möglichst stufenlos zu gestalten. Dies ist insbesondere im Bereich von Elektronenbeschleunigern interessant, wo Impedanzänderungen vermieden werden sollen.
Die Beispielbilder zeigen eine Keramikkammer mit stufenlosem Übergang von einer Polygonen Achteck Kontur am Flanscheingang auf die innere Racetrack-Form der Keramik. Auftraggeber: SigmaPhi, Einsatzort: Soleil Elektronen-Synchrotron nahe Paris – Voilà!