NTG entwickelt und fertigt Komponenten zur Komplettierung des Wendelstein 7-X am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald. In dieser, nach dem Prinzip des Stellarators aufgebauten, Experimentieranlage zur Erforschung der Kernfusionstechnik, werden Plasmen mit supraleitenden Spulen eingeschlossen und auf 100 Millionen Grad aufgeheizt. Alle Elemente, die mit dem Plasma in Wärmekontakt kommen, müssen mit Wasser gekühlt werden. Dazu gehören auch die Stutzen, eine bedeutende Bauteil-Gruppe des Stellarators. Die Stutzen verbinden das Plasmagefäß mit dem Außengefäß; über diese Zugänge wird das Plasma beobachtet und versorgt. Damit sich die Stutzen nicht unzulässig durch thermische Strahlung aus dem Plasma erwärmen, und mit ihnen der Kryoraum, müssen sie mit wassergekühlten Auskleidungen geschützt werden. Diese Auskleidungen – insgesamt 86 sogenannte „Portliner“ – wurden von der NTG Neue Technologien GmbH & Co. KG entwickelt, gebaut und getestet.
Die technische Herausforderung bestand in der Kombination hoher Leistungseinträge, enger Toleranzen sowie dem Einsatz im Ultrahochvakuum. Die Kühlung ist für einen Leistungseintrag von 50 bis 100 kW/m2 ausgelegt und funktioniert nach dem Wärmetauscherprinzip: Das kalte Wasser fließt in vier Millimeter dünnen Rohren, die sich wiederum in acht Millimeter dicken Rohren befinden. Im Zwischenraum der beiden Rohre läuft es wieder zurück. Durch diese Bauweise lassen sich die unterschiedlichen Geometrien der Stutzenauskleidungen – rund, rechteckig oder oval – passgenau für die engen Bauräume von 15 bis 20 Millimetern formen und fertigen.